Hallo Panama, hallo Jetlag
Was für ein Tag gestern! Wahnsinn! Und nun sind wir hier, atmen tropische Luft, lassen fremdklingende Töne an unsere Ohren und sind vor allem: müde und dankbar!
Flug nach Panama
Es ist 4 Uhr morgens, mit einem leicht flauen Gefühl im Magen packen wir die letzten Kleidungsstücke in unsere Seesäcke. Passt alles so gerade eben rein. Ein zaghafter Blick auf die Kofferwaage – erstaunlicherweise wiegen die vollgepackten Seesäcke nur rund 15 kg. 23 kg sind erlaubt. Pffff, Erleichterung.
Um 6.30 bringen uns Annes Eltern zum Bahnhof, von dort geht ein Zug direkt nach Amsterdam Schiphol. KLM fliegt Nonstop nach Panama City, besser kann es für uns nicht sein.
Für den Zwerg ist es der erste Flug und für uns alle der erste Langstreckenflug. Wir sind aufgeregt, wie werden wir es antreffen? Wie kommen wir mit dem Klima zurecht und überhaupt, was ist, wenn da keiner Englisch spricht? Fragen über Fragen, auf die wir noch keine Antwort haben.
Der erste Langstreckenflug
Der Flug läuft ruhig und reibungslos. Die Maschine ist voll besetzt, aber das Wetter könnte besser nicht sein. Die Crew ist sehr freundlich und die Versorgung super – der Zwerg bekommt sein reichhaltiges Kids-Menü und ist happy. (Nicht nur über das Essen übrigens, sondern auch über den Bildschirm direkt vor seiner Nase… Stummfilm-Overload).
9.000 km und 18 Stunden später stolpern wir leicht benommen aus dem Flughafenterminal. Schwere, feuchte Luft schlägt uns entgegen, raubt uns den Atem unter der eh schon klammen Maske. Taxifahrer bieten sich diensteifrig an, aber wir lehnen ab. Denn wir sollen abgeholt werden von Philipp, dem Missionar aus Deutschland. Doch weit und breit können wir keinen Europäer ausfindig machen und vor lauter Nervosität findet Benny sein Handy nicht. Wir stehen etwas verloren da, Anne ist nach Weinen zumute und der Kleine ist inzwischen eingeschlafen und wiegt schwer auf dem Arm.
Wenn Fremde sofort vertraut sind
Schon in Deutschland haben wir Kontakt aufgenommen mit Philipp und seiner Frau, die mit ihren Kindern in Panama leben. „Dürfen wir euch vom Flughafen abholen?“ boten sie uns an, obwohl sie uns gar nicht persönlich kennen. Wir nehmen etwas zögerlich, aber doch dankbar an. Wir wollen keine extra Mühe machen, ahnen aber auch, dass wir nach der Reise richtig müde sein werden.
„Seid ihr das?“ klingt es plötzlich vertraut in unseren Ohren. Gott sei Dank, Philipp hat uns gefunden und bringt uns quer durch die Stadt zu unserer Ferienwohnung, die wir über Airbnb gebucht haben. Vorbei an den Wolkenkratzern im Zentrum, mitten hinein in die Altstadt. Mitten hinein in den Trubel. Es ist inzwischen 19 Uhr Ortszeit, es ist komplett dunkel und dennoch richtig viel los auf den Straßen. Laute Musik und unglaublich viele Autos. Wir sind einfach nur froh, dass Philipp sich auskennt und uns sicher zur Wohnung bringt. Die ist prima, klimatisiert und sehr sauber. Philipp hilft uns mit dem Gepäck und stellt uns noch zwei Taschen hin. „Hier, wir haben euch ein bisschen was zusammengepackt, dass ihr nicht sofort los müsst zum Einkaufen,“ meint er. Da hat eine fremde Familie einfach mal an alles gedacht und uns treu versorgt. Wir danken Gott für diese Glaubensgeschwister und fallen hundemüde ins Bett.
Hallo Jetlag
Doch der Schlaf will nicht kommen. Laute Musik dröhnt durch die Straßen und schlafen mit Klimaanlage ist für uns eine völlig neue Erfahrung. Erst gegen 3 Uhr morgens wird es ruhig auf den Straßen. Zwei Stunden später erwacht erneut das Leben. Wir stehen auf dem Balkon und schauen uns um.
Der kleine Mann ist begeistert von den ersten „Amerikanischen“ (Bussen) die er entdeckt. Jeder stinkende und laute Bus der um die Ecke biegt, wird gefeiert 🙂
Fasziniert beobachten wir das Treiben auf der Straße. Gleichzeitig fragen wir uns, wie heiß es bitte noch am Tag werden soll, wenn wir jetzt schon so schwitzen?
Es ist alles so fremd. So anders. Wir sind gespannt, was da noch kommen mag. Vor allem aber warten wir sehnsüchtig auf unser Zuhause. Der Truck ist für Mitte November angekündigt. Bis dahin haben wir uns eine Wohnung über Airbnb gemietet und hoffen, dass alles gut läuft mit der Einfuhr unseres rollenden Zuhause.
Aber erstmal gibt es Frühstück. Morgens um 5.