Playa Venao Das Surferdorf am Pazifik
Es ist kurz nach fünf. Draußen ist es noch dunkel und ich lausche den Geräuschen der Nacht. Grillen zirpen, irgendwo heult ein Hund. In schöner Gleichmäßigkeit rollen die Wellen an den Strand und untermalen das Konzert der Grillen mit einem angenehmen Bass.
Das Brausen der Wellen wirkt beruhigend. Hier an diesem Strand haben wir den Stress, den die 3 Wochen Panama-Stadt bei uns verursacht haben, abgespült. Die Menschen hier sind freundlich und sehr hilfsbereit. Für uns ein großes Plus: die meisten hier sprechen englisch! Das ist ein großer Vorteil, denn mit unseren Spanisch-Kenntnissen ist es immer noch nicht weit her.
Playa Venao – Pedasi
Playa Venao gehört zu Pedasi auf der (Halbinsel) Península de Azuero. Wir fühlen uns wohl hier, die Stimmung unter den vielen Einwanderern ist entspannt. Zudem ist die Bucht für Familien geeignet, die Wellen sind nicht zu hoch und der Strand ist bei Ebbe sehr flach. Optimal für die ersten Schwimmversuche vom kleinen Mann.
Im Dorf selbst gibt es alles, was das Herz begehrt. Ein kleiner Supermarkt, eine Bäckerei, eine Dönerbude und mehrere Restaurants. Eine Wäscherei und ein kleiner Dekoladen runden das Angebot ab.
Rent a board – Enjoy the surf – Relax
Das ist das Motto der Pizzeria (besser gesagt vom ganzen Dorf…) ein paar Strandbuden weiter neben unserem Stellplatz. Von hier aus hat man einen Logenplatz aufs Meer und die Surfer. Wir mögen es dort. Neben der überdachten Terrasse ist ein Pool den der Zwerg nutzen darf, während wir unseren frisch zubereiteten Maracuja-Saft schlürfen. Es klingt wie Urlaub und das ist es für uns im Moment auch. Eine Auszeit vom Reisen.
Direkt neben der Pizzeria ist ein Hostel, derzeit gut besucht von Amerikanern. Wir kommen ins Gespräch, plaudern über dies und das. Jeder fragt uns nach unseren Plänen. Jedes Mal große Überraschung, wenn wir erzählen, dass wir auf dem Landweg nach Kanada möchten. Viele reagieren besorgt, der Landweg wäre gefährlich. Ob wir uns das gut überlegt hätten?
Entlang der Panamerikana
Die Reaktionen bringen uns ins Grübeln. Einerseits wissen wir, dass hier nahezu jeder der Meinung ist, nur der eigene Wohnort sei sicher. Das ist echt ein Phänomen. Wo wir auch hinkommen, heißt es: „Hier ist es sicher, wir schließen nie ab und es ist noch nie was passiert. Aber nehmt euch in Acht vor den Orten X, Y und Z, da ist es gefährlich.“ Hm.
Andererseits hören wir auch von anderen Reisenden, dass sie vor Honduras und El Salvador gehörig Respekt haben. Glücklicherweise sind beide Länder so klein, dass man sie innerhalb eines Tages durchfahren kann. Aber was, wenn wir ausgerechnet dort eine Panne haben? Was, wenn es an der Grenze länger dauert? Wir hören von 6-8 Stunden Wartezeit an der Grenze zu Nicaragua. Keine verlockende Aussicht, um ehrlich zu sein.
Wir vertagen die Entscheidung über die weitere Reiseroute. Fest steht, dass wir in spätestens 3 Wochen über die Grenze nach Costa Rica fahren müssen, denn dann läuft die Importgenehmigung für den Truck ab.
Panama jenseits von Panama-City
Bis dahin sehen wir uns noch ein wenig das Land an. Eine Einheimische hat uns ihre Lieblingsplätze aufgeschrieben, die wir uns unbedingt ansehen sollten.
Wir sagen Lebewohl zum Strand und schlendern nochmal durchs Dorf. Und dann sehen wir das hier:
Wie cool ist das bitte? Der türkise Beetle, der pinke Pelikan auf dem Dach, davor der Coca-Cola® Truck… Mein (Hobby)Fotografenherz schmilzt dahin.
Ah, der Coca-Cola® Truck bringt übrigens nur die Getränke zum Supermarkt. Dann wisst ihr, wo ihr den findet 😉
Für uns gibt’s noch einen letzten Chicha de Maracuja (das ist einfach unsere Lieblingssorte. So lecker!) und los geht’s.
Es war schön in Playa Venao. Ein Ort, den wir nicht nur Surfern gerne weiterempfehlen!